SICHERHEIT DES RADVERKEHRS AUF ERSCHLIESSUNGSSTRASSEN

Waehrend ueber die geeignete Fuehrung des Radverkehrs auf Hauptverkehrsstrassen seit Jahren diskutiert und die Sicherheitsauswirkungen verschiedener Massnahmen intensiv erforscht wurden, bestehen ueber die Fuehrung des Radverkehrs auf Erschliessungsstrassen oft nur Erfahrungen aus oertlichen Einzelfaellen. Die Arbeit geht der Frage der Sicherheit des Radverkehrs auf Erschliessungsstrassen auf der Basis von Zaehlungen, Unfallanalysen, Verhaltensbeobachtungen und Befragungen nach. Ausgehend von einer Analyse des Unfallgeschehens auf Erschliessungsstrassen und des Vergleichs des Sicherheitsniveaus mit dem von Hauptverkehrsstrassen werden ausgewaehlte Probleme und die Wirkungen spezieller Loesungsansaetze fuer die Fuehrung des Radverkehrs untersucht. Radfahren auf Erschliessungsstrassen ist auch unter Beruecksichtigung der Radverkehrsstaerken deutlich und nahezu flaechenhaft sicherer als das Fahren auf Hauptverkehrsstrassen. Fuer den einzelnen Radfahrer verringert sich die Gefahr eines Unfalls um etwa die Haelfte. Die geringe Wahrscheinlichkeit kritischer oder behindernder Interaktionen macht das Radfahren auf Erschliessungsstrassen auch angenehmer als auf Hauptverkehrsstrassen. Unter Sicherheitsaspekten ist dabei Mischverkehr auf der Fahrbahn in Verbindung mit Tempo 30-Konzepten und Rechts-vor-Links-Regelungen an Knotenpunkten zu favorisieren. Radwege koennen in Erschliessungsstrassen, insbesondere an Knotenpunkten mit Rechts-vor-Links-Regelungen, sogar ein zusaetzliches Risiko darstellen. In Einbahnstrassen fahren ca. 40 Prozent der Radfahrer unerlaubt gegen die Einbahnrichtung, ein grosser Teil davon faehrt sogar auf den Gehwegen, was zusaetzliche Sicherheitsprobleme birgt. Die Zulassung des Radverkehrs gegen die Einbahnrichtung auf Erschliessungsstrassen hat dagegen keine negativen Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit; vielmehr nimmt der Anteil der auf dem Gehweg fahrenden Radfahrer ab. Aufgrund der hoeheren Verkehrsbelastung sowie der hoeheren Verkehrsgefaehrdung auf Hauptverkehrsstrassen sollten die Kommunen dort eine deutliche Verbesserung der Verkehrssicherheit der Radfahrer anstreben und zugleich zur Foerderung des Radverkehrs eine moeglichst flaechenhafte Erhoehung der Nutzbarkeit des Erschliessungsstrassennetzes ermoeglichen. (A*) Titel in Englisch: Safety standards for cycle traffic on minor roads; Titel in Franzoesisch: La securite de la circulation des bicyclettes sur les routes secondaires. Bericht zum Forschungsprojekt 2.9119 (IDS-Nummer 704705) der Bundesanstalt fuer Strassenwesen.

  • Availability:
  • Authors:
    • ALRUTZ, D
    • STELLMACHER-HEIN, J
    • GUENDEL, D
    • MUELLER, H
    • SCHMIDT, R
  • Publication Date: 1997

Language

  • German

Media Info

Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01231081
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
  • Files: ITRD
  • Created Date: Nov 19 2010 8:01PM